Wo können Algorithmen und Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt werden, um die Missionen der Wohlfahrtsverbände zu unterstützen? Vom 8. Mai bis 16. Juni führen wir mit Technologieexpert:innen die sogenannte Tech-Exploration in Einrichtungen der Wohlfahrtsverbände durch und finden heraus, was Mitarbeitende und Klient:innen wirklich unterstützt. Die Bewerbung zur Teilnahme startet heute!
Kinder- und Jugendsozialarbeit, Schuldner:innenberatungen oder der Betrieb von Notunterkünften – das ist nur ein kleiner Ausschnitt von Arbeitsfeldern der Wohlfahrt. Mit etwa zwei Millionen hauptamtlich und drei Millionen ehrenamtlich beschäftigten Mitarbeitenden ist die Freie Wohlfahrtspflege eine zentrale Säule des deutschen Sozialstaates. Organisationen wie die Caritas, das Deutsche Rote Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, die Diakonie, der Paritätische und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland stecken hinter diesem großen Begriff.
Alle Verbände mussten sich spätestens durch die Einschränkungen der Coronapandemie mit Digitalisierung beschäftigen und ihre Dienste anpassen. Mit den Potenzialen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz (KI) für die Missionen der Verbände beschäftigen sich dagegen erst wenige Mitarbeitende.
Konzept der Exploration in die Umsetzung bringen
Daher hat die Bertelsmann Stiftung im Dezember 2022 ein Konzept für ein „Tech-Fellowship für die Freie Wohlfahrtspflege“ veröffentlicht: Angelehnt an das „Tech4Germany“-Fellowship, das Tech-Expert:innen für einige Monate in Bundesministerien entsendet, wurde ein Konzept speziell für die Voraussetzungen und Besonderheiten der Wohlfahrtsstrukturen erarbeitet. Bevor ein solches Fellowship stattfinden kann, muss allerdings erst sondiert werden, welche Arbeitsfelder der Wohlfahrt sich überhaupt für den Einsatz von Algorithmen und KI anbieten.
Das Konzept hat viel Interesse und Zuspruch erfahren, weswegen wir möglichst zügig in die Umsetzung gehen wollten. Dabei war uns ein Collectiv-Impact-Ansatz sehr wichtig, denn komplexe gesellschaftliche Herausforderungen können nicht von einzelnen Akteur:innen gelöst werden, sondern brauchen eine Allianz der Zusammenarbeit. Deswegen freuen wir uns sehr, dass die Robert Bosch Stiftung die Projektaktivität fördert. Ebenso freuen wir uns, dass wir die Tech-Exploration gemeinsam mit der Dienstleisterin work foward umsetzen, die bereits das Konzept für das Tech-Fellowship mit erarbeitet hat und große Expertise mit Fellowship-Programmen sowie Erfahrungen aus der Wohlfahrt mitbringt.
Techies & Wohlfahrtsorganisationen – Wir suchen Euch!
Die Explorationsphase startet am 8. Mai 2023 und endet nach sechs Wochen am 16. Juni. Wir sind ab jetzt auf der Suche nach acht Tech-Expert:innen, die während der sechs Wochen jeweils in Teams aus zwei Personen Einrichtungen der Wohlfahrt kennenlernen und explorieren, in welchen Anwendungskontexten der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz sinnvoll sein könnte. Wir freuen uns ab sofort und bis zum 17. März auf Bewerbungen von Menschen mit Expertise aus den Bereichen Produktmanagement oder -entwicklung, User Research oder (UX/UI-)Design!
Während sich einige Wohlfahrtsverbände bereits interessiert an der Tech-Exploration gezeigt haben, möchten wir es allen Verbänden und Einrichtungen ermöglichen, sich für die Teilnahme zu bewerben. Bis zum 17. März können Wohlfahrtsverbände ihr Interesse anzeigen. Zur Ausschreibung mit Link zur niedrigschwelligen Abfrage!
Ablauf der Tech-Exploration
Ende März werden wir entscheiden, wer an der Exploration teilnehmen wird und die Tech-Expert:innen mit den Wohlfahrtsverbänden matchen. Die Exploration startet mit einer Auftaktveranstaltung in Berlin und bietet ein Begleitprogramm für die teilnehmenden Explorierer:innen und Wohlfahrtsverbände. Nach sechs Wochen wird es eine Abschlussveranstaltung geben und alle Erkenntnisse aus der Exploration werden zusammengetragen. Im Spätsommer werden wir eine Publikation veröffentlichen, in der die zentralen Erkenntnisse gebündelt sind.
Expert:innen-Beirat
Um bei den Entscheidungen zur Tech-Exploration möglichst viele Blickwinkel zu berücksichtigen, haben wir einen Expert:innenbeirat einberufen, der uns in den nächsten Monaten beraten wird. Mitglieder des Beirats sind Dr. Jonas Botta (Deutsches Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung), Sabrina Konzok (SEND e.V. und Junge Tüftler), Johannes Müller (&effect data solutions GmbH), Sebastian Ottmann (Institut für Praxisforschung und Evaluation der Evangelischen Hochschule Nürnberg), Dr. Gerhard Timm (Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege), Hanna Völkle (Hochschule für Wirtschaft und Recht und EAF Berlin) und Prof. Dr. Isabel Zorn (Technische Hochschule Köln).
Alle weiteren Informationen zu der Ausschreibung unter folgendem Link: Ausschreibung Technologieaffine Explorierer:innen.docx – Google Docs.
Zur Ausschreibung: Ausschreibung Tech-Exploration in der Wohlfahrt.docx – Google Docs. Bei Interesse können Sie dies niedrigschwellig in folgende Abfragemaske angeben: Bewerbung-Wohlfahrt (LamaPoll – Online Umfragen).
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